Körpertherapie

Wie wirkt Körpertherapie?

Das Besondere an der ganzheitlichen Methode ist der Ansatz, den Körper mit seinen Muskeln, Faszien und Organen durch gezielte Griffe oder Übungen zu entspannen und die dahinterstehende Thematik eines bestimmten Bereiches aufzugreifen. So wird der Körper der Wegweiser zur Geschichte und zur Auflösung eines körperlichen Symptoms, eines psychischen Problems oder eines anderen Themas. Die eigene Körperwahr-nehmung wird durch bewusstes Spüren ausgebaut. So können ungesunde Verhaltensmuster nicht nur duch Analyse der Vergangenheit oder rein mentale Techniken verändert werden. Eine nachhaltige Änderung erfolgt erfahrungsgemäß erst unter Einbeziehung der Körperempfindungen.

Der psychotherapeutische Zugang erfolgt auf gestalttherapeutischer Grundlage. Durch verschiedene Interventionen wird die Wahrnehmung der Gefühle und Empfindungen im Hier und Jetzt unterstützt. So können im Kontakt mit dem Therapeuten die Muster und Vermeidungsstrategien aufgedeckt werden. Es kann eine Veränderung der Verhaltensweisen und eine gesunde ungehinderte Selbstregulierung erfolgen, wodurch Sie sich gesünder, lebendiger und freier fühlen.

Wie wirken kindliche Bindungserfahrungen?

Im Laufe unseres Lebens haben wir positive und negative Bindungserfahrungen mit unseren Eltern, Geschwistern, Großeltern oder anderen Menschen gemacht. Diese Bindungserfahrungen sind körperlicher und seelischer Natur. Gefühle spiegeln sich zuerst im Körper wider noch bevor der Verstand sie analysiert und bewertet hat.

Läuft es ideal für uns, dann können sich unsere Gefühle frei entfalten, wenn sie entstehen. Sie werden von unseren Bezugspersonen liebevoll beantwortet. Wir haben das Gefühl, dass wir in Ordnung und richtig sind und entwickeln Vertrauen in uns und unsere Umwelt.

Wie wirken diese Bindungserfahrungen im Erwachsenenalter?

Wurde in früher Kindheit unser Wunsch nach Bindung und Nähe mit emotionaler Kälte beantwortet oder kam es zu traumatischen Erfahrungen, können wir unsere Gefühle und unsere Bedürfnisse nicht mehr wahrnehmen.

Wir schützen uns vor diesen unangenehmen oder verbotenen Impulsen wie Wut, Neid, Groll, Trauer, Hoffnungslosigkeit, Aggressionen und Lust, indem bestimmte Muskeln, Faszien und Organe anspannen. So halten wir die Emotionen und Instinkte, die zuerst im Körper auftauchen, auf dem Weg in Richtung Kopf - also Bewusstwerden - auf. Das kann zu Verspannungen, chronischen Schmerzen und Krankheiten führen.

Diese eigentliche frühere Schutzfunktion lässt uns auch Freude, Liebe, Zärtlichkeit, Lust, Hingabe, Aggression und Wildheit nicht mehr richtig spüren. Wir sind von unserer Lebendigkeit abgeschnitten.